Offene und sichtbare Rohrverlegung
Die offene und sichtbare Verlegeart von Rohren, Kabeln und Leitungen wird sehr oft in Kellern, Garagen und Werkstätten praktiziert. Mantelleitungen (z.B. NYM-J, NYY, Schwachstromkabel usw.) werden in starren PVC-Kunststoffrohren verlegt. An den Ecken und vor den Einführungen in die Betriebsmittel sind die Kabel immer offen und sichtbar. Der Durchmesser der Rohre richtet sich nach der Stärke der Kabel bzw. danach, wie viele Kabel in das Rohr eingezogen werden.
Auf Putz-Verlegung
Bei der Aufputz-Verlegung werden NYM Elektroleitungen oder NYY Erdkabel auf der Wand und an der Decke verlegt. Die Installation kann im Rohr, Kabelkanal oder der Kabelbühne/Kabeltrassen/Kabelrinnen (Gewerbebau) erfolgen. In Trockenräumen werden Leerrohre (Einzeladern nur in Trockenräumen) mithilfe von Schnappschellen/Nagelschellen (in Feuchträumen mit Abstandschellen an der Wand und der Decke) befestigt, in welche die Stromleitungen eingeführt werden. Bei mehreren Kabeln empfiehlt sich ein Kabelkanal.
Verlegung in Zwischendecken
Bei der Verlegung in Zwischendecken dürfen Kabel in zugänglichen Hohldecken sowohl ohne als auch mit Befestigungsmitteln offen oder in Installationsrohren verlegt werden.
Geschlossene Rohrverlegung
Bei einer geschlossenen Rohrverlegung werden einzelne
Adern oder Kabel in die Rohre eingezogen. Die Rohre können unter Putz, in Beton, im Erdreich, in Hohlwänden oder in Zwischendecken verlegt und ohne Unterbrechung zu den Betriebsmitteln (z.B. Schalterdosen, Verteiler) geführt werden.
Wichtig ist, dass die Rohre der Norm (DIN EN 586) und den jeweiligen Bedingungen; z.B. Mindestdruckfestigkeit nach Ort der Verlegung; entsprechen oder angepasst werden. Gerade in der Industrie und in Handwerksbetrieben spielen Faktoren wie Druckfestigkeit und Widerstandsfähigkeit bei Leerrohren eine große Rolle. In öffentlichen Räumen wie Flughäfen, Bahnhöfen oder Hotelanlagen stehen dagegen Funktionserhalt im Brandfall und die Vermeidung gefährlicher Rauchgase im Vordergrund. Beim Massivbau werden Leerrohre für die Elektroinstallation schon beim Bau in die Betondecke verlegt. Verlege-Techniken mit Zug haben den Vorteil, dass einzelne Drähte ohne große Stemmarbeit und neuer Wandverputzung nachgerüstet werden können. Kabeleinzug gleich hoher Zeitaufwand? Mit dem
richtigen Kabelzug- und Schubsystem und Produkten, die das Handling erleichtern, kann der Zug pünktlich abfahren.
Leerrohrsysteme mit Reserven
Mit Leerrohrsystemen clever Einziehen oder Anschub geben: Leerrohre werden auch als Kabelschutzrohr, Kunststoffrohr oder Isolierrohr bezeichnet. Sie dienen in der modernen Installationstechnik zum Schutz elektrischer Leitungen und Rohrleitungen. Sind die Leerrohre strukturiert geplant, werden die Leitungen, durch diese im Putz verlegte Leerrohre bzw. Schutzrohren, gezogen.
Installationsrohre
In für die Elektroinstallation geeigneten Installationsrohren, in diese wiederum die Installationsdrähte, bzw. Kabel eingezogen werden.
Hohlwände
Bei der Verlegung von Leitungen bei Schwachstrom- und Installationskabeln in, Decken und Leichtbauwände (Ständerwänden) sowie der
Elektroinstallation in Hohlwänden (bzw. im Fertigbau) müssen wichtige Faktoren berücksichtigt werden. Hier ist ein besonderes Augenmerk auf die Brandschutzvorschriften (bspw. durch Kabelbruch) zu legen!
- Elektrische Leitungen dürfen nicht an anderen Installationsleitungen wie Wasser, Gas oder ähnlichem befestigt werden.
- Bei Leichtbauwänden mit Metallständer ist ein Kantenschutz aus Kunststoff an die vorgestanzten Kabeldurchführungen anzubringen, bevor Leitungen durchgeschliffen werden.
- Einhaltung der Installationszonen durch die Anbringung von extra Zugentlastungen vor den Einführungen in die Gerätedose.
- Strukturierte Sammelverlegung (mit integrierten Stahlträgern zur Kabelbefestigung) über spezielle Kabelklammern und Kabelbügel.
- Abstände zur Kabelbefestigung <80 cm.
- Biegeradien für die Leitungen und Abstände zwischen den Befestigungsmitteln
- Für den Anschluss der Leitungen bei Schwachstrom- und Installationskabeln in Hohlräumen werden
- Verwechslungsgefahr: Hohlwanddose vs. Unterputzdose fürs Mauerwerk. Zweitere kommt meist nur bei der massiven Bauweise zum Einsatz.
Erdverlegung im Außenbereich der Gebäudeinstallation
Die
Kabelverlegung im Erdreich auf Privatgrundstücken bzw. unmittelbar um Gebäude (Beleuchtung, Photovoltaik, Kamerasysteme, Springbrunnen, Pumpen) erfolgt ausschließlich durch geeignete Schutzrohre. Erdverlegte Elektroinstallationen sind meist zahlreichen externen Einflüssen ausgesetzt, die aus diesem Grund in Kabelschutzrohren installiert werden. Sie dienen gleichzeitig auch als Leerrohre, in die nachträglich problemlos weitere Kabel eingezogen werden können.
Erdkabel (NYY) im Garten verlegen: Wie tief muss gegraben werden?
Die Tiefe der Erdkabelverlegung ist gemäß
VDE vorgegeben. Grundsätzlich kommen zwei unterschiedliche Verlegungstiefen für Erdkabel in Frage. Achtung: Graben sind etwas tiefer auszuheben, da das Erdkabel auf einem zehn Zentimeter tiefen Sandbett liegen sollte. Im Garten oder freien Gelände genügt eine Tiefe von mindestens 60 Zentimeter, da dort kein Bodenfrost mehr auftritt und auch ein unbedachter Spatenstich das Kabel nicht direkt erreichen kann. Unter Straßen und Wegen sollte das Kabel mindestens 80 Zentimeter tief verlegt werden, um einen Schutz gegen starke Belastungen (z.B. durch schwere Fahrzeuge) zu gewährleisten.
Die Verlegung ohne Grabungen ist möglich, jedoch aufgrund von äußeren Einflüssen nicht zu empfehlen.
Unter Putz
Verlegt man Kabel unter Putz, sind diese nicht sichtbar. Nachteil bei der Verlegung von Kabeln: Nachträgliche Korrekturen oder Installationen sind nur mit dem Einbau von Reserven (beim Neubau) oder viel Aufwand zu realisieren. Zudem ist eine saubere Dokumentation (sowie die genaue Einhaltung der Installationszonen) bei unter Putz verlegten Leitungen erforderlich, um Schäden durch Arbeiten an der fertigen Wand zu vermeiden.
Um Beschädigungen des Kabels vorzubeugen, ist eine Elektroinstallation in Kabelschutzrohren zu empfehlen. Die Rohr- bzw. Kabelsysteme werden durch horizontal/vertikal gefräste Schlitze in die bereits fertig gestellte Wand eingearbeitet. Die
ist von der Gebäudestatik, der
Wandstärke und dem Kabeldurchmesser abhängig. Daher sind in Abhängigkeit zur Wandstärke unterschiedliche Schlitztiefen, die eingehalten werden sollten.
Die Installationsrohre werden in der Regel zu den Unterputzdosen bzw. Abzweigkästen und Verteilern weitergeführt. Schon dabei ist unbedingt zu beachten, diese so zu verlegen (wenig und keine scharfen Kurven), dass später keine Probleme beim Einziehen der Kabel (Länge >25m) auftreten.
Kabelschaden bei geschlossener Rohrverlegung?
Was tun, wenn der Strom nicht mehr richtig fließt oder ein Wackelkontakt auftritt?
Die Verlegung in Rohrsystemen bringt einerseits einen klaren ästhetischen Vorteil mit sich; so sind Reparaturen und Kontrollen an Unterputz oder in Kabelschutzrohren verlegten Leitungen kompliziert und zeitaufwendig.
Bei Kabelschäden gilt es zunächst einmal den Defekt zu lokalisieren, an der das Kabel gebrochen ist.
Zwei Kabel mit einem Aal - das ist zwar noch keine Redensart, aber dennoch eine zeitsparende Kombination, die wir in unsere Lösung integriert haben: Streckenortungsgerät und Kabeleinziehgerät.